Wie gewöhne ich den Hund an sein neues Zuhause?

Beachten Sie und bereiten Sie nachfolgende Dinge vor, damit ihr Adoptivhund es von Anfang an im neuen Zuhause sehr viel einfacher hat, sich in der neuen unbekannten Umgebung zurecht zu finden und sich wohl zu fühlen.

Besorgen Sie die Grundausstattung für Ihren Hund

Bevor Ihr neuer Hund ins Haus kommt, kaufen/besorgen Sie sich zunächst alles, was zu einer Hunde-Grundausstattung gehört (Siehe: Grundausstattung für den neuen Hund), mehr nicht.

Pflichten innerhalb der Familie verteilen

Sprechen Sie sich mit Ihrer Familie ab, wer welche Pflichten bei der Versorgung des Hundes übernehmen soll. Erwarten Sie auf keinen Fall, dass Kinder die volle Pflege eines Hundes übernehmen. Klären Sie zweifelsfrei, wer welche Aufgaben übernimmt (Morgen-, Mittag- und Abendspaziergang, Fütterung, Fellpflege, Training/Hundeschule etc.), wann das erledigt werden muss und wie Sie ggf. dorthin kommen.

Führen Sie von Anfang die Hausregeln ein

Wenn Ihr neuer Hund noch ein Welpe ist oder Sie sich für einen erwachsenen Hund aus dem Tierheim entscheiden haben, wird er oder sie das neue Heim umgehend genau erkunden und ausloten, was geht und was nicht geht. Auch wenn für Sie und Ihre Familie die ersten Tage mit dem neuen Mitglied interessant und aufregend sein werden, führen Sie von der ersten Minute an feste Regeln ein und halten Sie diese konsequent ein. Nur so lernt Ihr Hund schnellstmöglich was geht und was nicht geht. Das erste Hörzeichen, dessen Bedeutung ein Hund in der Regel lernt, ist „Nein!“


Wenn der Hund dann endlich angekommen ist …

… nehmen Sie sich anfangs viel Zeit

In ein neues Zuhause zu kommen, ist für Ihren Hund  ein einschneidendes Erlebnis. Geben Sie ihm Zeit sich einzugewöhnen. Am günstigsten wäre es, wenn Sie Ihren Hund an einem Wochenende zu sich nehmen oder sich ein paar Tage frei nehmen können. So muss er in der für ihn noch unbekannten Umgebung nicht gleich lange allein bleiben.

Verbringen Sie in der ersten Woche so viel Zeit wie nur möglich mit Ihrem Hund. Er soll Sie kennenlernen und lernen, Ihnen zu vertrauen. Sie sollen jede Möglichkeit nutzen, sein Verhalten zu beobachten und Regeln einzuführen.

… zeigen Sie dem Hund seine neues Zuhause

Machen Sie einen Rundgang mit dem Hund durch sein neues Heim. Zeigen Sie ihm, wo ab sofort sein Wassernapf steht und wo er künftig schlafen wird. Auf diesem Rundgang wird Ihr Hund neue Geräusche hören und neue Gerüche riechen, er wird lernen, wie er von einem Raum in den nächsten kommt und in welchen er nicht gehen soll. Ihr neuer Hund soll dabei schon eindeutig erkennen, dass Sie der Chef sind.

Gewöhnen Sie Ihren neuen Hund langsam an andere Haustiere

Gibt es bereits andere Hunde oder andere Tiere in ihrem Haushalt? Manche Tiere reagieren mit starken Territorialansprüchen, wenn ein fremdes Tier ins Haus kommt. Ihr Züchter kann Sie beraten und unterstützen, wie Sie alt und neu am besten und entspannt zusammenbringen können.

Führen Sie eine Tagesroutine ein

Schaffen Sie in Ihrem Tagesablauf eine verlässlich wiederkehrende Routine. Wenn der der Hund den Tagesablauf nach einem regelmäßigen Schema erlebt, fühlt er sich sicher und wohl. Zuwendung, Bewegung und Beschäftigung sowie ausreichende Ruhephasen müssen entsprechend des Alters ausgewogen sein.

Erziehen Sie Ihren Hund

Wenn Sie einen Hund halten, ist die Erziehung des Hundes verpflichtend! Dafür gibt es im Groben zwei Grundlagen:

-1- Für einen Hund ist die soziale Rangordnung (über-)lebenswichtig. In einer Hunde-Lebensgemeinschaft muss diese Ordnung eindeutig gelebt werden. Ein Hund akzeptiert keine Unklarheiten. Es gibt einen Chef, der verlässlich für die Sicherheit des „Rudels“ sorgt, vielleicht noch eine/n Nebenchef/in und vielleicht noch einen älteren Hund als ranghöheren, aber mehr nicht. Gibt es in dieser Rollenverteilung Unklarheiten, übernimmt Ihr neuer Hund die Aufgabe und sorgt für Sicherheit. Dann haben Sie ein erstes und ein ernstes Problem. Stellen Sie sich darauf ein, dass Kinder von Hunden nicht in einem Chef-Rang akzeptiert werden, denn sie sind in der Wahrnehmung eines Hundes innerhalb dieses „Rudels“ noch „Welpen“! Kommt es zu einem Beißvorfall mit einem Kind, ist in der Regel nicht der Hund schuld, sondern der, der das Kind am Hund bzw. den Hund nicht beaufsichtigt hat.

-2- Die Sicherheit Ihrer Familie, anderer Menschen, der Umwelt und die des Hundes selbst muss beachtet werden. Menschen, die z. B. Angst vor Hunden haben, dürfen nicht angesprungen werden. Ihr Hund darf den Straßenverkehr nicht gefährden. Wild-, Nutz- und andere Haustiere sind für Ihren Hund tabu. Privatgrundstücke sind nicht frei für jederhund. Diese Aufzählung kann unendlich erweitert werden. 

SIE tragen die Verantwortung, nicht Ihr Hund! Ihr Hund macht nur das, was Sie ihm erlauben!

Grundsatz: Kein Hund ist zu klein um mit seiner Erziehung zu beginnen.

Schenken Sie ihm viel Liebe

Lieben Sie Ihren Hund. Ihr Hund wird Ihre Liebe sein Leben lang vorbehaltlos erwidern.


… und …

… bringen Sie Ihren Hund baldmöglich zur Erstuntersuchung zum Tierarzt

Stellen Sie Ihrem Adoptivlingbaldmöglich seinen neuen „Hausarzt“ vor, auch wenn dazu eigentlich gar kein Anlass besteht. Lassen Sie die beiden sich kennenlernen. Lassen Sie Ihren Hund gründlich untersuchen und lassen Sie prüfen, ob der Impfstatus ausreichend ist. Ihr Hund sollte den ersten Tierarztbesuch unbedingt als positives Erlebnis abspeichern. Das erspart Ihnen später eine Menge Stress.