Welcher Hund ist für mich der Richtige?
Hunde sind tolle Kameraden und bereichern unser Leben.
Sie geben sie ihrem Menschen über viele Jahre Zuneigung und Freude.
Die Frage, welchen Hund man sich anschafft, ist mindestens genauso wichtig, wie die Frage,
ob man sich überhaupt einen Hund zulegen sollte.
Welcher Hund soll es denn nun sein? Die Auswahl unter hunderten von Hunderassen und unzähligen Mischlingskonstellationen machen ihnen die Entscheidung und die auch die Beratung nicht leicht.
Rassehunde
Von einer Rasse spricht man, wenn alle Merkmale eines Hundes, sowohl Charaktereigenschaften als auch Aussehen konstant vererbt werden.
Jede Hunderasse hat ihr eigenes Erscheinungsbild, ihr eigenes Temperament, ihre eigenen Bedürfnisse in Bezug auf Bewegungs- und Pflegebedarf.
Man sollte sich intensiv über eine Hunderasse informieren, bevor man sich für eine entscheidet.
Von einer Auswahl nur nach dem Aussehen zu treffen, ist unbedingt abzuraten.
Die große Anzahl an Hunderassen lässt es als sehr wahrscheinlich erscheinen, dass sich für (fast) jeden Menschen auch der zu ihm passende Hund finden lässt.
Auch wenn man Hunde in Rassen einteilt, sind sie immer noch Individuen, die nicht pauschaliert werden können. Hunde sind Lebewesen, keine Maschinen.
So ist es zweifelsfrei möglich, dass eine bestimmte Hunderasse als ausgesprochen gutmütig gilt, aber einzelne Hunde aus dieser Rasse nicht unbedingt kinderlieb sein müssen. So kann es aber auch vorkommen, dass ein Hund, der seiner Rasse nach nicht als zuverlässig gilt, es trotzdem ist.
Die Hunderasse gibt also lediglich einen Hinweis darauf, wie der Charakter eines Hundes wahrscheinlich ist, bietet aber keine absolute Sicherheit.
Mischlingshunde
Kombinationen aus unterschiedlichen Rassen nennt man Mischlinge. Manchmal kann man ihre Größe, ihr Aussehen und ihren Charakter halbwegs vorhersagen, wann man den Ursprung der Elterntiere, die sich bei dem jeweiligen Hund vermischt haben, kennt.
Mischlinge profitieren oft von den positiven Wesenszügen zweier oder mehrerer Hunderassen. Mischlinge leiden seltener unter genetisch vererbten Krankheiten, wie sie manche reinrassigen Tiere quälen.
Ob Rassehund oder Mischling: Schauen Sie sich den Hund, den Sie gerne adoptieren möchten, auf jeden Fall genauestens an. Haltung und Charakter der Elterntiere können wesentliche Anhaltspunkte geben, wie sich ein Hund entwickeln wird.
Welpe oder erwachsener Hund
Welpen sind immer süß und niedlich. Einen Welpen zu adoptieren, hat den Vorteil, dass Sie ihn selbst groß ziehen können. Einen Welpen zu adoptieren, hat den Nachteil, dass einen Welpen aufzuziehen und zu erziehen mit Aufwand verbunden ist. Seien Sie sich darüber im Klaren, dass ein Welpe sehr viel Aufmerksamkeit braucht und anfangs nicht lange allein gelassen werden darf. Sie müssen ihm viel Zuwendung schenken, relativ häufig mit ihm nach draußen gehen und für eine gute Sozialisierung sorgen (siehe: Sozialisierung des Welpen).
Erwachsene Hunde hingegen, ob vom Züchter, aus dem Tierheim oder anderweitig aus zweiter Hand, sind oftmals schon stubenrein und manchmal auch bereits zum Teil erzogen, d. h. an Regeln gewöhnt worden.
Rüde oder Hündin
Rüden sollen dominanter sein und ein ausgeprägteres Territorialverhalten haben, in ihrem Wesen jedoch entspannter und loyaler sein. Hündinnen sollen wegen ihres Mutterinstinkts wachsamer sein und alles kritisch beobachten, wer und was um sie herum vorgeht. Wie bei uns Menschen auch, ist die große Unterscheidungsfrage auch nach über 10.000 Jahren Zusammenleben nicht abschließend beantwortet. Letztendlich ist auch diese Frage Geschmackssache.
Einen wichtigen Unterschied muss man jedoch kennen: Unkastrierte Hündinnen werden zweimal im Jahr läufig; dann sind sie empfänglich. Rüden sind in der Lage, läufige Hündinnen noch über große Entfernungen zu wittern. Wundern Sie sich also nicht über liebestolle Gäste am Gartenzaun.
Temperament
Hunde brauchen Bewegung, Aufmerksamkeit und Zuwendung - manche mehr, manche weniger und manche sehr viel mehr.
Manche Hunde haben einen guten Schutzinstinkt und bewachen, ohne, dass Sie es ihnen beigebracht hätten. Manche Hunde brauchen viel Beschäftigung, damit ihnen nicht langweilig wird.
Manche Hunde kann man tagsüber problemlos für längere Zeitperioden allein lassen, andere hingegen leiden unter Alleinsein.
Wenn Sie noch nie einen Hund in Ihrer Familie hatten, sollten Sie sich für eine Rasse entscheiden, die leicht zu erziehen, wesensfest und gut zu händeln ist.
Wählen Sie auf jeden Fall einen Hund, dessen Charakter zum Ihrem eigenen Leben passt!
Sind Sie ein aktiver Mensch? Dann brauchen Sie einen aktiven Hund.
Größe
Welpen sind immer süß und niedlich; sie werden alle schnell erwachsen.
Überlegen Sie, bevor Sie einen Welpen adoptieren, wie groß der erwachsene Hund sein darf, damit Sie ihn seinen Bedürfnissen entsprechend halten können. Wieviel Platz haben Sie und wie groß ist das Budget? … sind elementare Fragen!
Fell
Zweifelsfrei ist es Geschmackssache, ob Sie einen langhaarigen oder kurzhaarigen Hund auswählen. Berücksichtigen Sie dabei, wieviel Zeit Sie für die Fellpflege aufbringen können und wollen.
Langhaarige Hunde brauchen meistens eine intensivere Fellpflege. Manchen Hunden lässt man in professionellen Hundesalons Haarschnitte angedeihen. Die Kosten dafür müssen Sie in Ihre Budgetplanung einplanen.
Die meisten Hunde verlieren ihre Fellhaare. Manche nur phasenweise und manche ständig, manche mehr und manche weniger. Hundehaare in der Wohnung gehören ab sofort in Ihr Leben.
Gesundheit
Manche Hunderassen neigen zu genetisch bedingten Krankheiten, wie etwa Hüft-, Ohren- oder Augenerkrankungen.
Die Hüftgelenksdysplasie (HD) z. B. ist eine schmerzhafte und unheilbare Krankheit, die bei Hunden aller Rassen auftreten kann. Bei dieser Krankheit ist das Hüftgelenk des Hundes fehlentwickelt. Die Ursachen dafür sind vielfältig und reichen von der Vererbung über falsche Ernährung bis zur Fehl- bzw. Überbelastung. Im Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) ist HD-Freiheit für die Zuchtzulassung Grundvoraussetzung. Eine Garantie, dass die Nachkommen keine HD entwickeln, gibt es nicht.
Informieren Sie sich vor der Auswahl eines Hundes gut darüber, welche Krankheiten er bereits hat oder eventuell noch entwickeln könnte, bzw. welche Krankheiten bei der Rasse Ihrer Wahl häufig vorkommen. Manche Krankheiten haben hohe Tierarztrechnungen zur Folge. Leider werden viele Hunde ins Tierheim abgeschoben, weil ihre Besitzer die Kosten für die Behandlung einfach nicht mehr bezahlen können oder wollen.