Woche 0 bis 2
Wer schon einmal bei einem Wurf Welpen, der gerade geboren wurde, dabei war, wird sich immer an den eigenartigen Geruch dieser jungen Familie erinnern. Er weckt die Beschützerinstinkte jedes Menschen.
Er ist der Geruch von jungem Leben. Ein Hauch von Gottes Gnade.
Diesen Geruch vergisst man nie!
In den ersten zwei Lebenswochen ist ein Welpe ausschließlich mit Nahrungsaufnahme, Verdauung und Schlafen beschäftigt. Er muss wachsen und sein Körper soll sich weiter entwickeln.
Diese Zeit wird durch eine bestimmte Verhaltensform bestimmt: Das Reflexverhalten. Der Welpe will fressen, trinken, er muss groß werden, und er will es warm haben. Das bedeutet, dass der Welpe ausschließlich auf Selbsterhaltung orientiert ist. Wenn die Welpen kuschelig aneinander liegen, hat das nur einen einzigen Grund: Sie suchen Wärme. Der Welpe denkt nur an sich und nicht an seine Wurfgeschwister.
Reflexverhalten ist eine sehr primitive Form von Verhalten und hat nur mit dem eigenen Organismus zu tun. Der Welpe ist ausschließlich darauf orientiert, dass er überlebt.
Gleichzeitig gibt es aber schon die ersten Ansätze von Instinktverhalten:
Suchreflex (suchen nach der Mutter) und Saugreflex (saugen an den Zitzen) ist eine erste Form von Jagdinstinkt. Jagd auf Futter.
Jammern ist die erste Form der Kommunikation. "Ich bin alleine, mir ist kalt, hilf mir!"
Je stärker der Saugreflex eines Welpen ist, umso besser sind später die Jagdqualitäten. Diese Welpen wollen jetzt schon immer mehr als die anderen.
Der Milchtritt ist auch eine Form von Instinktverhalten, das später als Unterordnungsgeste bestehen bleibt. Wir sehen diesen Milchtritt oft bei erwachsenen Hunden, die den Menschen Anspringen und
dabei auf den Hinterbeinen stehen bleiben.
Die Welpen sind in dieser Periode blind und taub; sie können noch nicht laufen. Aber sie können schon riechen.