Woche 9 bis 12/13
Mit der 9. Lebenswoche beginnt die Sozialisierungsphase. "Der Rüde" übernimmt die Erziehung, d. h. die neuen und endgültigen Sozialpartner des Welpen sollten die weitere Entwicklung in die Hand nehmen.
Im Alter von 7 bis 13 Wochen befindet sich der junge Hund im optimalen Prägungsalter. In dieser Zeit sollte die Erziehung zu Gehorsam spielend beginnen und Unarten abgestellt werden.
In dieser Sozialisierungsphase muss die Erziehung anfangen. Im Beginn der Sozialisierungsphase (9. Lebenswoche) sollte der Welpe das Mutterrudel verlassen und in das endgültige
Menschen-Hunde-Rudel umziehen.
Dieses Prägungsalter ist die wichtigste Zeit im Leben eines Hundes, da er in dieser Zeit am besten Lernen kann und alles - wirklich alles - lernt und behält, was er in dieser Zeit erlebt und
gelernt hat, 24 Stunden am Tag. Sei es Gute Manieren oder auch Ungehorsam.
Diese Zeit sollte der Hundebesitzer voll ausnutzen. Spaß und zielführende Freude müssen für Hunde sein. Vorsicht vor unnötigen
Welpenspielereien
und Überforderungen. Hunde sollen auch mit anderen Welpen und mit älteren Hunden spielen. Schon bei den Wölfen ging es im Überlebenskampf und bei der Futterbeschaffung nicht ohne Gehorsam. Sonst
hätten sie nicht seit vielen tausend Jahren als Art überlebt. Für den jungen Hund ist jetzt die richtige Zeit für eine vorsichtige Ausbildung und Erziehung durch den Menschen.
Während der Ausbildung und Erziehung (siehe dazu auch "Gedanken zu Erziehung und Ausbildung") sollte in der Regel folgendes
geschehen:
Die Sozialkommunikation sollte verfeinert werden, Tabus müssen eingeführt werden und der Welpe muss Rangfolge und soziale Regeln im Rudel kennenlernen. Sprich: Regeln einführen und konsequent leben!
Weiterhin soll der Welpe sein soziales Lernvermögen entwickeln können und er sollte lernen, wie er lernen kann. Sprich: Entwicklung von operant konditioniertem Verhalten.
Ca. in der 4. bis 8. Lebenswoche hat der Welpe während der Prägungsphase etwas getan und daraus etwas gelernt.
Jetzt, ca. in der 9. bis 13. Lebeswoche macht das soziale Umfeld etwas in der Sozialisierungsphase, woraus der Welpe lernt. D. h., dass das Umfeld – also der Mensch – beginnt, auf das Verhalten
des Welpen zielgerichtet Einfluss zu nehmen.
Achtung!!! Der Welpe lernt 24 Stunden am Tag!!!!
Der Mensch übernimmt die Rolle des Vatertiers. Dazu benötigt er Wissen, dass er gemeinsam mit seinem Hund erlernen muss.
Wenn wir Menschen unseren jungen Hund energisch Strafen wollen, dann nehmen wir mit Daumen und Zeigefinger den Nackengriff vorsichtig vor. Dies hat er bereits von seiner Mutter gelernt und weiß
genau Bescheid. Durch bestimmtes und dem jungen Hund bekanntes Verhalten eines
Rudelmitglieds
im Menschen-Hunde-Rudel kann der Mensch auf das Verhalten des Welpen einwirken.
In der gleichen Zeit entwickelt sich das soziale Lernvermögen.
Diese Zeit ist für den Hjund wichtig für sein ganzes Leben, denn jetzt wird sich zeigen, ob Ihr Welpe ein Hund wird/werden kann, der sein Leben in allen Situationen stress- und vor allem angstfrei meistern wird.
Bringen Sie Ihrem Hund jeden Tag etwas neues bei, zeigen Sie ihm etwas neues. So schaffen Sie die Voraussetzung für gutes Lernvermögen und für einen scharfen Verstand bis ins hohe Alter.
Gleiches gilt für die körperlichen Aktivitäten. Verschaffen Sie ihrem Hund jeden Tag ein freudiges Erlebnis, dann ist er fit bis ins hohe Alter.
Beginnen Sie damit am ersten Tag, wenn er in sein neues Rudel einzieht.
Besuchen Sie für eine kurze Zeit eine Welpen-Spielgruppe.
Dabei sollte darauf geachtet werden, dass in der Spielgruppe verschiedene Rassen und Mischlinge teilnehmen. Wichtig ist, dass dort nur gesunde Welpen bis zum Alter von 20 Wochen aufgenommen
werden. Die Welpen sollten dort lernen, sich in verschiedene Reizsituationen sicher zu fühlen und positive Erfahrungen zu machen. Wildes planloses Gerenne und respektlose Kämpfereien sind nicht
förderlich.
Diese Zeit prägt den Charakter und die Selbstsicherheit. Achten Sie aber dabei darauf dass ihr Welpe keine negativen Erlebnisse hat. Ein guter Trainer wird darauf achten.
Breit gefächerte umfangreiche Erfahrungen im Welpenalter sind wichtig für eine optimale Entwicklung des Gehirns. Je mehr Reize er kennen lernt, desto mehr Verknüpfungen der Nervenbahn werden in seinem Gehirn angelegt.
Sie führen zu erhöhtem Selbstvertrauen und erhöhter Sicherheit im Umgang mit neuen Situationen im Leben Ihres Hundes.
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